Baltischer Bernstein

Bereits im späten Mittelalter wurden Bernsteine an den Ostseestränden aufgesammelt und als kostbares Gut gehandelt. In der mineralogischen Lithothek des Kreismuseums befinden sich einige Probenstücke vom Baltischen Bernstein. Dieser, auch unter dem Namen „Gold des Nordens“ bekannt, stammt aus dem Kaliningrader Gebiet (Russland), dem ehemaligen ostpreußischen Samland.

Er wurde in der sogenannten „Blauen Erde“, einem grau-grünen, schluffigen Feinsand, im ehemaligen Bernstein-Tagebau Palmnicken gefördert. Dieses Meeressediment erhält seine Farbe durch das darin enthaltene Mineral Glaukonit. Die zahlreichen Bernsteinstücke wurden durch die Meeresströmungen aus dem skandinavischen Bernsteinwald nach Süden verlagert, im Küstenbereich angespült und im Sediment eingeschlossen. Dieser Bernstein stammt aus dem tertiären Erdzeitalter Eozän und ist dementsprechend rund 50-45 Mio. Jahre alt.

Bei den Sammlungsstücken aus Palmnicken handelt es sich um Bernsteine der Variante Succinit. Ein kleines Stück dieses Seebernsteins besitzt als Besonderheit eine aufgewachsene Seepocke, wodurch die Umlagerung durch die Ostsee belegt wird. Ein weiteres Sammlungsstück stammt nachweislich aus der ehemaligen Braunkohlengrube Theodor bei Bitterfeld. Es handelt sich dabei um einen während der Eiszeit umgelagerten baltischen Bernstein, der in quartären Ablagerungen über der Braunkohle gefunden wurde.