Unser Objekt des Monats - Blumenuhr
Im Kreismuseum Bitterfeld gibt es eine große Sammlung an Herbarien: regionale Pflanzen wurden gesammelt, auf Papier geklebt, ihre Namen wurden fixiert und dann wurden sie zum Trocknen gepresst. Auch aus dem ehemaligen Goitzsche-Wald, der vor dem Tagebau existierte, konnte heimische Flora konserviert werden.
Das Objekt des Monats August ist weniger wissenschaftlich, sondern kreativ-dekorativ. Unter der Bezeichnung „Blumenuhr“ wurden verschiedene Wiesenblumen und -gräser auf ein Papier geklebt, sodass sie einen Kreis – eine Uhr – bilden. Wer sie angefertigt hat, ist nicht bekannt.
In der Ausgabe „Kosmos – Handweiser für Naturfreunde“ von 1931 beschreibt Dr. W. von Roeder wie eine Blumenuhr für den eigenen Garten angelegt werden kann:
„Jede Pflanze benötigt zum Blühen wie zur Erschließung der Blüten eine bestimmte Menge Sonnenlichts, die je nach der Gattung, wie auch nach dem Vorkommen verschieden sein kann. Wenn wir diese Pflanzen in Gruppen ordnen, je nach der Tageszeit, in der diese blühen, so erhalten wir eine bestimmte Reihenfolge von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Pflanzen wir diese Blumen alle nebeneinander in unser Gärtlein oder auf unser Alpinum in hübscher Anordnung, so ist die Blumenuhr als hübsche Spielerei erstellt.“ (Siehe Aquarell von W. Scheidemandel, ebenfalls aus Kosmos – Handweiser für Naturfreunde 1931)
Die gepressten Pflanzen der Blumenuhr aus unserem Bestand sind vermutlich ebenfalls in der Reihenfolge eingeklebt worden, in der sie in freier Natur blühen würden.